Unsere heutige Absolventin der Woche sagt Folgendes?
„Was wurde aus …?“ hat tatsächlich bei mir angeklopft, was für eine Ehre!
Eine Bio-Bäuerin ist aus mir geworden und Vollzeitmama von 3 Buben, wer hätte das je gedacht?
Oft hab ich mein Maturazeugnis im Leben nicht gebraucht bisher… eigentlich gar nicht.
Aber gelernt haben wir sehr viel, damals in der Schule fürs Leben von 2000 bis 2005.
Unvergessene Persönlichkeiten wie Frau Lasser Doris als Klassenvorstand und Herr Jury in Rechnungswesen fallen mir da als erstes ein, wenn ich so zurück denke. Aber auch Frau Legat in Italienisch, Frau Stark in Mathe, Frau Morgenfurt und Frau Jost in KSK bleiben immer unvergesslich.
Die Klassenreise nach London, Schüleraustausch in Castelfranco, ein Praktikum am Wörthersee, Unterricht in Containerklassen während eines Schulumbaus, Maturaball… lustige, aufregende, spannende Zeiten waren es.
Nach der Matura habe ich für 6 Jahre in Kötschach, im Hotel Kürschner an der Rezeption gearbeitet. Eine derart abwechslungsreiche Arbeit kann ich nur jedem wünschen! Als Rezeptionistin lernt man ein Hotel von oben bis unten kennen, muss flexibel und abgebrüht sein und ein Sprachtalent benötigt man sowieso.
Ich habe in den Zimmern ausgeholfen, im Service, in der Küche, war Hausmeisterin und in der Kinderbetreuung … wenn Not am Mann war, wurde ich eingesetzt und das hat riesigen Spaß gemacht. Ich bin davon überzeugt, dass hier viel Gelerntes der HLW-Zeit für mich praktisch und von Nutzen war.
Nun, es hat mich nicht sehr weit verschlagen in meinem bisherigen Leben. Von meinem Elternhaus in Laas als 19-Jährige in eine Wohnung nach Kötschach und dann 2009 nicht viel weiter, zu meinem Traummann Richard nach Stranig, auf den Bauernhof seiner Eltern, den wir damals bald übernommen haben.
Übernommen und umgekrempelt, vom kleinen, konventionellen Mutter-Kuh Betrieb zum Bio-Geflügelhof. Mit 20 Bio-Masthendln für uns privat haben wir angefangen und die Dinge haben ihren Lauf genommen, die Nachfrage war enorm.
Mittlerweile mästen wir im Jahr ca. 2000 Bio Hühner und verkaufen diese direkt ab Hof sowie an ein paar Gasthäuser. Mit Bio-Legehennen als zweites Standbein haben wir eine weitere Marktlücke im Gailtal entdeckt. Die Bio-Eier verkaufen wir zwischen Birnbaum und Hermagor in Hotels und Supermärkten sowie ab Hof in einem kleinen Kühlschrank vor der Haustür und in einem Selbstbedienungsautomaten in Mauthen. Seit Jänner 2020 beliefern wir auch die Schulküche der HLW mit unseren Bio-Eiern, uiuiui, das erste Mal die Eier in die Schule hineintragen war schon ein tolles Gefühl, sag ich euch!!!!
Unser drittes Standbein ist dann noch Bio-Rindfleisch, welches wir auch direkt ab Hof an interessierte Kunden vermarkten.
Mit diesen drei Standbeinen ist es Richard und mir möglich, als Vollerwerbsbauern beide zu Hause zu sein. Unsere drei Buben Leo (2011), Anton (2013) und Vincent (2018) helfen bereits eifrig mit und rauben uns dabei auch oft den Nerv (zerbrechliche Eier und so ;-). Schön ist es aber sehr, das Großfamilienleben mit Oma und Opa unter einem Dach. Und die restliche Zeit, die wir für uns haben, planen wir Urlaube mit unserem ausgebauten, alten VW LT… ob wir diese Urlaube auch bald einmal machen werden…? mal schauen…
Ansonsten sind wir noch mit dem Rad oder den Skiern auf den Almen unterwegs und genießen das schöne Gailtal in vollen Zügen.
Die kluge Geschäftsfrau in mir macht auch gleich noch Werbung, also wer Lust auf unsere Produkte bekommen hat, ihr findet uns auf Facebook unter
Biohof Presslauer vlg. Jaga oder schreibt uns eine Nachricht 0660 469 2412.
Danke an „Was wurde aus …?“ für die Möglichkeit von mir erzählten zu dürfen. Ich finde die Idee großartig und bin schon lange eine begeisterte Leserin!
Liebe Grüße Steffi (vormals Hohenwarter, nun Preßlauer)