Einen recht humorvollen und sehr informativen Vortrag von Frau Mag. Wilhelmine Kristof (Lebens- und Sozialberaterin) lauschten zahlreiche Gäste im Rahmen der Vortragsreihe „Dialog macht stark“ an der HLW Hermagor.
Unser Leben wird von Geburt an geprägt. In Großfamilien prägen nicht nur die eigene Eltern sondern auch Großeltern und Geschwister. Auch wir werden von den eigenen Kindern geprägt. Kinder passen sich in der Familie an, um im Familienverband „überleben“ zu können. Denk- und Handlungsweisen der Eltern werden kopiert. Manches ist gut für uns – anderes erdrückt uns. Dinge bzw. Situationen mit starken Emotionen verankern sich in uns und formen uns. Je früher diese passieren, angenommen, erlernt oder abgeschaut werden, desto tiefer werden sie in uns gespeichert.
Interessant waren auch die Ausführungen darüber, dass viele Probleme der jetzigen Generationen auf die Kriegsvergangenheit der Vorfahren zurückzuführen sind. „Soldatenkinder“ und „Nachkriegsväter“ leiden unter Kriegstraumata, die bis in die heutige Zeit weiter wirken. Generationen davor haben diese verdrängen müssen. Generationen danach haben den Mut diese aufzulösen.
Ausführlich besprochen wurden auch die beiden Dreiecksbeziehungen zwischen Mutter und Vater mit ihren Kindern bzw. Großmüttern und Müttern zu deren Kindern. Diese Dreiecksbeziehung eröffnet ein neues Kraftfeld.
Damit sich die Kinder frei entwickeln können, müssen die Eltern loslassen können. Wenn sich das „Band der Nabelschnur“ nicht löst, und das Kind ein Besitz der Mutter ist, können sie sich nicht zu jungen Erwachsenen entwickeln.
Zusammenfassend wurde festgestellt, dass für jeden sein Drehbuch von Geburt an geschrieben ist. Jeder einzelne von uns kann aber dieses, sein Drehbuch, ändern. Nämlich so, dass er mit seinem Leben zufrieden ist und mit dem, was das Leben einem geschenkt hat.
Wenn man Vater und Mutter mit all den Schatten- und Sonnenseiten sehen kann, kann man auch sein Leben annehmen.